Start Kaolinwerkrennen 2015 |
Um dem bereits seit April ausgebuchten Rennen den organisatorisch und sportlich würdigen Rahmen zu geben, waren insgesamt 140 Helferinnen und Helfer im Einsatz. Die ersten streckenbaulichen Maßnahmen begannen (bei vollem Betrieb der 'Aspanger Bergbau- und Mineralwerke') etwa drei Wochen vor dem Renntermin. Am Donnerstag vor dem Rennen kam dann schwerstes Abbaugerät zum Einsatz, um die wichtigen Trassenverbindungen anzulegen. Rechtzeitig am Freitag war die gewohnt vielfältige Strecke rennbereit. Dem Namen und Ruf des 'Kaolinwerkrennens' entsprechend führte die Runde auf teils felsigem, teils sandigem Untergrund über die geschütteten Trassen und befestigten Wege des Tagbaus. Doch bietet das Rennen mit verschiedenen Waldpassagen, einem ausgetrockneten Flussbett, Wasserquerungen und jeder Menge Auf- und Abfahrten so ziemlich alles, was das Endurofahren so herausfordernd und einzigartig macht.
Sieger der Kaolinwerk-Elite von links: Thomas Hostinsky (2), Lars Enöckl (1), Michael Staufer (3). Vorne: Alfredo Gomez |
Einzigartig war auch die Qualität des Starterfeldes: angeführt vom Erzberg-Sieger und 'Romaniacs'-Dritten Alfredo Gómez Cantero standen einige Piloten am Start, die ihre Fähigkeiten bereits national und international unter Beweis gestellt haben. Neben dem sechsfachen MX-Staatsmeister Michael Staufer und Enduro-WM-Starter Bernhard Schöpf waren mit dem Lunzer Lars Enöckl (Erzberg-Prologsieger 2014), dem St. Pöltner Philipp Bertl und dem Deutschen Manuel Lettenbichler einige Piloten mit dabei, die zuletzt bei der 'Red Bull Romaniacs' gekämpft hatten. Und natürlich muss man im Kaolinwerk immer ein Auge auf Rudi Pöschl haben: der Tiroler gilt als "sicherer Sieger", wannimmer er hier startet. Er wurde diesem Ruf auch in diesmal gerecht und gewann zusammen mit Benjamin Walch den Teambewerb am Samstag.
Beim folgenden Elite-Lauf am Samstag sprang Husqvarna-Star Alfredo Gómez Cantero gleich nach dem Start gewaltig weg vom Feld. Doch die Renn-Temperatur von 38 Grad hatte zusammen mit der wochenlangen Trockenheit und dem speziellen Untergrund des 'Kaolinwerkrennens' für teils heftige Staubentwicklung gesorgt. Gómez fiel deswegen zunächst zurück und musste schließlich mit verstaubter Brille und tiefroten Augen aufgeben. Danach ließ sich Lars Enöckl (KTM) diese Chance nicht mehr nehmen und fuhr mit einer Runde Vorsprung als Sieger ins Ziel. Den wild umkämpften zweiten Platz sicherte sich Thomas Hostinksy (Husqvarna) , der MX-Spezialist Michael Staufer (KTM) gerade einmal um 1,5 Sekunden schlug.
Beim Sonntags-Rennen zeigte Manuel Lettenbichler, weshalb er als eines der potentesten KTM-Talente gehandelt wird. Er gewann überlegen vor Philipp Bertl (Beta) und Florian Reichinger (Husqvarna). Dieser Lauf am Sonntag war technisch sehr anspruchsvoll und kraftraubend. Denn es wurde entgegen der Fahrtrichtung vom Samstag gefahren und der Parcours hatte schon erhebliche "Gebrauchsspuren".
Sieger der Junioren in der Klasse 50ccm |
Das Six Days Enduro-Team |
Offenbar keinerlei Gebrauchsspuren hat der Ruf unserer Veranstaltung! Und so sind wir sehr stolz, dass das Kaolinwerk die Bühne war, auf der KTM-Manager und Enduro-Teamchef Chris Schipper das Österreichische Team für die ISDE im September in der Slowakei vorstellte:Bernhard Schöpf, Michael Staufer, Mario Hirschmugl, Patrick Neisser, Matthias Wibmer und Walter Feichtinger wollen bei der 'Sixdays' den sensationellen 10.Platz aus dem Jahr 2014 nach Möglichkeit noch toppen. Wir halten die Daumen!
Nicht mehr zu toppen ist die Hilfsbereitschaft und Anteilnahme der großen Enduro-Familie! Jahrelang hatte unser Freund und Kollege Peter bei der Organisation und Vorbereitung des 'Kaolinwerkrennens' mit vollem Einsatz geholfen. Bei einem schweren Arbeitsunfall hat er jedoch eine Hand und beide Beine verloren!!! Um Peter ein wenig zu unterstützen, hatten wir gebeten, die zehn Euro Transpondereinsatz nicht einzustecken, sondern zu spenden. Die erste Zählung legt nahe, dass hier sehr oft sehr viel mehr als der Transpondereinsatz gespendet wurde. Wir vom Kaolinwerkteam werden die gespendete Summe verdoppeln und an Peter übergeben. Wir werden berichten...